Der Pflegenotstand ist ein drängendes Problem in Deutschland. Über 4,1 Millionen Menschen sind hierzulande pflegebedürftig, und diese Zahl wird laut Prognosen bis 2060 auf über 4,6 Millionen ansteigen. Doch das Ungleichgewicht zwischen Pflegebedürftigen und Pflegekräften verschärft sich: Immer weniger Pflegekräfte müssen immer mehr Menschen betreuen. Die überfordernden Arbeitsbedingungen in der Pflege sind ein zentraler Grund dafür. Viele Menschen zögern, in diesem Bereich zu arbeiten.
Die Digitalisierung und der Einsatz künstlicher Intelligenz kann hier Abhilfe schaffen. Durch den Einsatz von Technologien wie elektronischer Dokumentation, Telemedizin oder Pflegerobotern können Arbeitsabläufe effizienter gestaltet werden. Dadurch bleibt mehr Zeit für die individuelle Betreuung der Pflegebedürftigen. Außerdem können aber auch intelligente digitale Bildungsformate dazu beitragen, den Pflegeberuf attraktiver zu machen und den Bildungserfolg zu steigern. Die Zukunft der Pflege liegt in einer ausgewogenen Kombination aus menschlicher Fürsorge und technologischem Fortschritt.
Im Projekt DI-PASST geht es um den Einsatz digitaler Assistenzsysteme in der Pflege bzw. Gesundheitswirtschaft und in der Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften in diesen Berufsfeldern. Ziel dabei ist es, einen Beitrag zur Erprobung der Instrumente in der (Berufs-)Praxis und der Weiterbildung zu leisten. Dabei soll unter anderen den Fragen auf den Grund gegangen werden,
Insgesamt werden ca. 15 Betriebe verschiedener Größenklassen aus dem Bereich Gesundheit/Pflege und pflegeaffinen Bildungsunternehmen am Projekt beteiligt, die entsprechende innovative digitalen Systeme in ihrer konkreten (Pflege-)Arbeit und in der Aus- und Weiterbildung einsetzen wollen.
Das Projekt DI-PASst umschreibt einen multikomplexen Ansatz, in dem digitale Assistenzsysteme in der Anwendung und am Beispiel der Gesundheits- und Pflegebranche sowie im Bereich der sozialen Teilhabe und in Verbindung zur Integration in den Arbeitsmarkt erprobt und angewandt werden. Aus den Erkenntnissen werden innovative und neuartige Schulungs- und Weiterbildungsformate abgeleitet.
Dieser Ansatz wird in drei Zielgruppen erprobt:
Konsortialführung: mpool consulting GmbH
Wissenschaftlicher Partner: Fachhochschule Dortmund
Praxispartner: BDP Soziale Dienste gGmbH
Praxispartner: EWZ Entwicklungszentrum für berufliche Qualifizierung und Integration GmbH
Die DAA begleitet als Mitglied des Lenkungskreises das Projekt, unterstützt den Transfer und berät bei der praktischen Bildungsarbeit im Projekt. Hier bringt sie ihre Expertise im Umgang mit Menschen aus unterschiedlichen nationalen, kulturellen und sozialen Hintergründen wie auch die Erfahrungen im Kontext der Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildung in der Pflege ein.
Die DAA erprobt die entwickelten digitalen Schulungskonzepte des Projektes in eigenen Bildungssettings, z.B. in Projekten im Pflegebereich und in den DAA-Pflegeschulen.
Zudem trägt die DAA dazu bei, die Ergebnisse des Vorhabens über das eigene Netzwerk in die Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildung einzuspeisen.
Projekthomepage: https://dipasst.de/
Name: Di-PASST – Soziale Teilhabe in Gesundheit und Pflege durch digitale Assistenzsysteme
Konsortialführung: mpool consulting GmbH
Laufzeit: 01.06.2023 bis 31.05.2026
Gefördert durch: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Europäische Union / Europäischer Sozialfonds (ESF Plus) im Programm „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten“