Ausgangslage
OWL ist eine mittelständisch geprägte Region. Fachkräfteengpässe bestehen bereits in verschiedenen Branchen wie beispielsweise in den Bereichen Metall, Elektro, Mechatronik und IT.
Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bestehen große Schwierigkeiten, Auszubildende sowie Fachkräfte mit mittleren bis hohen Qualifikationsniveau zu finden. Ein Grund dafür ist der demographische Wandel - viele ältere Arbeitnehmer*innen scheiden in den kommenden Jahren aus dem Arbeitsleben aus und gleichzeitig sinkt die Zahl der Schulabgänger*innen in den nächsten Jahren weiter. Neben dem Personalmangel in den industriellen Berufen wird auch der technologische Wandel zur Herausforderung für KMU. Nur, wer mit einer hohen technologischen Leistungsfähigkeit arbeitet, kann wettbewerbsfähig bleiben und schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Die optimale Hebung des Ausbildungspotenzials, die Identifizierung von Fachkräftepotenzialen, Qualifizierungstransfer, Weiterbildung und betriebsnahe Kompetenzentwicklung sind nicht die einzigen, aber sicherlich wirkungsvolle und gebotene Hebel, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diesen Aufgaben müssen sich auch Weiterbildungsdienstleister und überbetriebliche Berufsbildungsstätten stellen. Lag der Fokus „gestern“ noch auf den Zielgruppen unversorgte Ausbildungsplatzsuchende sowie Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen, gilt es ab sofort, (auch Beschäftigte) an- und ungelernte Arbeitskräfte zu qualifizieren, Fachkräfte weiterzuentwickeln und kleine und mittlere Unternehmen ganzheitlich bei dem technologischen Wandel zu begleiten und zu unterstützen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben ist die DAA als Weiterbildungsdienstleister auf moderne Ausstattung und hochtechnologische Anlagen angewiesen.
Der Standort der Deutsche Angestellten-Akademie in Bad Oeynhausen befindet sich im Innovationszentrum Fennel und bildet das gewerblich-technische Zentrum der DAA Ostwestfalen-Lippe. Das integrierte Berufskolleg bietet unversorgten Jugendlichen eine vollzeitschulische Ausbildung in den angebotenen Bildungsgängen Industriemechaniker*in und Maschinen- und Anlagenführer*in.
Der gesamte Standort soll sukzessive zu einer digitalisierten und ganzheitlichen Lernfabrik mit Abteilungen wie
- Lager/Logistik
- Entwicklung/Konstruktion
- Einkauf/Verkauf (inkl. E-Commerce)
- kaufm. Sachbearbeitung
- Marketing
- Vertrieb
- Produktion (Metall, Kunststoff)
ausgebaut werden.
Moderne Produktionsprozesse, von der CAD-Konstruktion bis zum fertigen Produkt, sind schon heute erlern- und erlebbar. Dabei wird durch neueste Technik gezeigt, wie Automatisierung und Digitalisierung auch im Mittelstand und in kleinen Unternehmen profitabel zum Einsatz kommen können. Diese Ausstattung ist maßgeblich durch Unterstützung von Unternehmen und Eigenleistung realisiert worden und soll nun noch zielgerichtet durch neue innovative Technologien ergänzt werden.
Von dieser sehr betriebsnahen und zeitgemäßen Ausstattung profitieren nicht nur die Schüler*innen des Berufskollegs. Zeitgemäße Schulungsangebote versetzen auch externe Auszubildende und Fachkräfte in die Lage, die neuen Technologien kennen zu lernen und zielführend einzusetzen.